Klimapolitik mit weniger Vorschriften
Die Schweiz hat 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Damit verpflichtet sie sich, bis 2050 den Ausstoss des klimaschädlichen CO2 auf
Netto-Null zu reduzieren. Dazu beitragen soll auch der Gebäudebereich, der für rund einen Viertel der hiesigen CO2-Belastung verantwortlich ist. Am Ziel Netto-Null bis 2050 hat das «Nein» zum CO2Gesetz vom 13. Juni nichts geändert. Zahlreiche bestehende sowie neue Massnahmen sollen die laufende Reduktion bis 2050 möglich machen. Im Vordergrund stehen dabei Gesetze, Verordnungen und die Förderung einzelner Technologien. Im Baubereich gehören etwa die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) und die darauf aufbauenden Gesetze der Kantone dazu oder das Gebäudeprogramm des Bundes. Doch führen diese Massnahmen – nicht nur im Baubereich – zum Ziel und ist das aufgewendete Geld gut eingesetzt oder gäbe es gescheitere Lösungen? Diese Fragen standen im Zentrum des Referats von Peter Grünenfelder an der Focus-Veranstaltung der Kammer Unabhängiger Bauherrenberater vom 7. September in Zürich. Etwas mehr als fünfzig Interessierte waren gekommen, um den Ausführungen des Direktors von Avenir Suisse zuzuhören. Der liberale Think-Tank hat im Frühling eine grosse Studie zum Thema Klimapolitik veröffentlicht (siehe Download-Hinweis). Diese bildete auch die Grundlage von Grünenfelders Referat, zu dem ihm KUB-Präsident Thomas Wipfler in seinen einleitenden Worten eine Steilvorlage lieferte. Wipfler zeigte als Beispiel ein Dokument, das viele der Gäste im Saal gut kannten: Der 218 Seiten umfassende «Vollzugsordner Energie» für Bauprojekte im Kanton Zürich mit umfassenden Regelungen zum Thema.