Der Kantonsrat verankert den Vogelschutz im Baugesetz
Der Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 4. Juni 2024 thematisiert die Beratung des Vogelschutzes im Zürcher Kantonsparlament.
Zusammenfassung des NZZ-Artikels „Der Kantonsrat verankert den Vogelschutz im Baugesetz“ Seite 11 vom 22. Oktober 2024 von Andrea Marti
Eigene Meinung
Dieser Entscheid darf nicht unkommentiert bleiben. Die folgende Argumentation gönne mach sich:
«Fensterflächen werden zum Massenfriedhof», sagte die Grünen-Kantonsrätin Wilma Willi (Stadel). Oder mein besonderer Favorit: „Methoden, um solche gefährlichen Stellen für Vögel etwas sicherer zu gestalten, gibt es viele. 𝐌𝐢𝐥𝐜𝐡𝐠𝐥𝐚𝐬 𝐬𝐭𝐚𝐭𝐭 𝐅𝐞𝐧𝐬𝐭𝐞𝐫𝐠𝐥𝐚𝐬 𝐯𝐞𝐫𝐰𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧,…“
Aus Sicht der Bauwirtschaft eine weitere, unnötige Regulierung, welche nur zu Widersprüchen und Verunsicherung führt (und sicher nicht zur Verkürzung von Bewilligungsverfahren, aber sicherlich zu neue Einsprachen gegen fehlendem Vogelschutz). Es ist bezeichnend, dass übrigens das gleiche Baugesetz in § 302. folgendes vorgibt (https://www.zh.ch/de/politik-staat/gesetze-beschluesse/gesetzessammlung/zhlex-ls/erlass-700_1-1975_09_07-1976_04_01-107.html):
1 Die Räume müssen genügend belichtet und lüftbar sein.
2 Wohn- und Schlafräume sind mit Fenstern zu versehen, die über dem Erdreich liegen, ins Freie führen und in ausreichendem Masse geöffnet werden können; die Fensterfläche hat wenigstens einen Zehntel der Bodenfläche zu betragen.
Die nächste Frage an die Kantonsrätinnen und Kantonsräte, wäre nun ja konsequenterweise, ob sie nun Glas/Fensterflächen gemäss § 302 fordern oder Vogelschutz möchten. Das Fenster auch solaren Wärmegewinn erzeugen (Passivhäuser lassen grüssen, die Ausrichtung und Fensterfläche war da schon immer ein grosses Thema) wird ebenfalls nicht diskutiert. Halt erneute eine klassische Güterabwägung.
Aber das klären wir dann mit den neuen Amtsstellen, welche sicherlich für die Durchsetzung dieser Regulierung geschaffen werden.
Das einzige beruhigende, die FDP Kanton Zürich war gegen diese Regulierung. Der liberale Kompass ist nicht gänzlich abhandengekommen. Wohin sich aber die anderen Bürgerlichen verirrt haben in dieser Debatte, ist in der Berichterstattung nicht geklärt.
Thomas Wipfler
Präsident der Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB/SVIT